Penetrationsmechanik und effektive Dicke der Panzerung
Der Begriff Penetration bezieht sich auf ein Geschütz, das die Panzerung eines Gegners durchschlagen soll. Der Wert ist in Millimetern angegeben, falls ein Geschütz also einen Wert von 110 für AP-Granaten hat, heißt das, dass es mit diesen Granaten durchschnittlich 110 mm Panzerung über eine Distanz von 100 Metern durchschlagen kann. Der endgültige Wert kann jedoch bis zu 25 % über oder unter des Durchschnitts liegen.
Das bedeutet, dass eure Panzerung dicker sein muss als die Durchschlagskraft des Geschützes, das auf euch schießt, damit ihr eine Chance habt, dass das Geschoss abprallt. Falls ihr allerdings einmal die Panzerungsdicke mit den Durchschlagswerten der meisten Geschütze der jeweiligen Stufen vergleicht, werdet ihr bemerken, dass erstes gegen letztes kaum Schutz bieten dürfte, zumindest auf dem Papier. Und hier kommt die effektive Dicke der Panzerung ins Spiel.
Effektive Dicke der Panzerung
Der Unterschied zwischen Panzerungsdicke und effektiver Panzerung ist die oft starke Diskrepanz zwischen der angegebenen und der eigentlichen Werte. Kurz gesagt, die effektive Panzerungsdicke kann den angegebenen Wert weitaus übertreffen, das kommt allerdings auf den Winkel an, von dem der Panzer beschossen wird. Je höher der Winkel, desto höher ist die effektive Panzerungsdicke. Das ist der Grund, warum ihr nicht so viele gepanzerte Fahrzeuge seht und fahrt, die nicht kistenförmig sind. Stattdessen haben sie angewinkelte Panzerplatten. Neben der besseren effektiven Panzerung hat dies noch einen weiteren Vorteil. Je höher der Winkel ist, desto höher ist die Chance, einen Abpraller zu erzielen.
Folgend seht ihr eine nützliche Tabelle die zeigt, wie stark eine angewinkelte Panzerplatte an effektiver Panzerungsdicke gewinnt:
Einschlagswinkel
Effektive Dicke der Panzerung
90° (rechter Winkel) 100 % (Normalwert)
80° 101,54 %.
70° 106,42 %.
60° 115,47 %.
50° 130,54 %.
40° 155,57 %.
30° 200 %
20° 292,38 %.
weniger als 20° Abpraller
Ihr könnt sehen: je höher der Einschlagswinkel, desto effektiver die Panzerung.
Anwinkeln der Panzerung
Wie ihr bis jetzt bemerkt haben solltet, unterscheiden sich Panzer stark im Design, vor allem, wenn man sie in den jeweiligen Stufen und Klassen vergleicht. Diese Unterschiede sind entweder in der Größe, Form oder Panzerung, wobei letzteres am meisten vorgibt, wie sehr ein Panzer geschützt ist. Daher solltet ihr nicht erwarten, dass alle schweren Panzer gleich viel aushalten. Fakt ist, dass einige Fahrzeuge leichter zu penetrieren sind als andere, zum Teil wegen der unterschiedlichen Panzerungsdicke und zum Teil wegen des schlechten Winkels der Panzerplatten. Falls ihr eines dieser Fahrzeuge fahrt, müsst ihr lernen, wie ihr selbst die Panzerung „künstlich“ anwinkeln könnt, sodass die effektive Dicke der Panzerung und eure Überlebenschance erhöht werden. Ihr könnt das tun, indem ihr den Panzer anwinkelt, was auch Diamant-/Unzerstörbar-Position genannt wird.
Um dieses Manöver erfolgreich durchzuführen, müsst ihr einfach folgende Schritte beachten:
- Findet heraus, woher das Gegnerfeuer kommt. Wenn ihr nicht wisst, wo der Gegner steht, versucht, die Leuchtspuren ausfindig zu machen oder werft einen Blick auf den Schadensindikator, wenn ihr getroffen werdet.
- Dreht eure Front zum Gegner. Denkt daran, dass die Front der stärkste Teil eures Panzers ist und das Profil von eurem Fahrzeug am kleinsten ist, wenn ihr sie dem Gegner zeigt.
- Dreht eure Front um 30 oder 40 Grad zum Gegner. Dadurch wird der Einschlagswinkel spitzer und eure Panzerungsdicke sowie die Chance auf einen Abpraller erhöhen sich.
- Passt auf eure Seitenpanzerung auf. Gebt Acht, wenn ihr eure Panzerung anwinkelt. Wenn ihr es übertreibt, könntet ihr eure Seite zeigen und genau das Gegenteil erreichen.
Wichtig: Beachtet, dass manche Panzer, vor allem die im chinesischen und sowjetischen Forschungsbaum, Frontplatten mit einer Nase haben. Diese Bauweise erhöht die effektive Panzerung stark, wenn man gerade zum Gegner steht, jedoch kann man kaum noch Winkel-Manöver durchführen. Wenn ihr also in solch einem Panzer einem Gegner gegenübersteht, dann steht stets gerade, denn wenn ihr den Panzer selber anwinkelt, wird der Panzerungsbonus der Nase reduziert oder gar aufgehoben.
Side-Scraping
Side-Scraping ist ein spezielles Winkel-Manöver, das zwei Sachen voraussetzt: Ein Hindernis (ein Haus oder riesiger Stein), das eurem Panzer Deckung bietet und ein Panzer mit guter Seitenpanzerung (dicke Panzerung, Schottpanzerung, Seitenschürzen oder alles zusammen). Es gibt zwei Arten dieses Manövers, die von dem Aufbau eures Fahrzeugs und der Stelle, an dem der Turm platziert wurde, abhängt:
1. Variante: Der Turm ist in der Mitte oder leicht frontal am Fahrzeug
Fahrt zu einem großen Objekt wie einem Haus oder einem riesigen Stein und stellt eure Front an dessen Oberfläche. Anschließend winkelt ihr euren Panzer leicht an, sodass nur ein Stück der hinteren Seite herausschaut und fahrt in bisschen zurück. Wenn ihr es richtig macht, ist eure Front immer noch von Haus/Stein geschützt, während ihr weiterhin auf euren Gegner feuern könnt. Obwohl ihr mit Side-Scraping euren Turm und eure Seite zeigt, ist letzteres in einem extrem spitzen Winkel zu eurem Gegner vor euch. Das bedeutet, dass kommendes Feuer höchstwahrscheinlich abprallt oder von euren Ketten absorbiert wird. Da der Turm meist der stärkste Teil des Panzers ist, wird dieser nicht so leicht beschädigt.
2. Variante: Der Turm ist ganz hinten oder ganz vorne am Fahrzeug
Vor allem sind die Fahrzeuge mit hinten angebrachtem Turm effektiv. Die Ausführung ist dieselbe wie oben beschrieben. Allerdings schafft man es mit dem hinten liegenden Turm, einen noch steileren Winkel zu erreichen, sodass noch mehr Schüsse abprallen oder absorbiert werden.
Bei Fahrzeugen mit vorne liegendem Turm wird das alles schon etwas schwieriger. Natürlich kann man die Standard-Variante ausprobieren, doch in diesem Fall ist es um einiges schwerer, die Frontplatte versteckt zu halten – der Turm liegt einfach zu weit vorne. Daher benutzen manche erfahrene Spieler eine weitere Variante dieses Manövers, nämlich das „rückwärtige Side-Scraping“. Der Hauptunterschied zwischen diesem und dem Standard-Manöver liegt darin, dass ihr das Heck statt der Front an das Hindernis stellt. Wenn ihr also rückwärts mit eurem Fahrzeug steht, wird wieder ein großer Teil abgedeckt, ohne dass die Wanne davon negativ beeinträchtigt wird. Theoretisch spielt ihr dann wie ein Panzer mit einem hinten liegenden Turm.
Wichtig: Beachtet bitte, dass dieses Manöver schwer zu bewerkstelligen und sehr risikoreich ist. Falls ihr euch nicht korrekt positioniert, könntet ihr euer Heck dem Gegner zeigen. Das Heck ist sehr verwundbar, falls ihr es also dem angreifenden Gegner an der Front zeigt, werdet ihr in kürzester Zeit zerstört. Falls ihr nicht gerne Panzer mit hinten liegendem Turm spielt, empfehlen wir euch, NICHT das rückwärtige Side-Scraping zu probieren.
Quelle: Worldoftanks.eu